Proxmox löst mittlerweile die meisten Hypervisor-Systeme unserer Kunden ab. Und da man das Rad natürlich nicht immer neu erfinden will, werden bestehende VMs migriert. Soweit ein Standard in der IT-Welt. Kleinere Fallstricke lauern im Falle virtualisierter Windows Systeme jedoch besonders beim Unterbau der neuen VM unter Proxmox. Wählt man hier die empfehlenswerten “best-practices” (Q35 V6.x, VirtIO SCSI sowie VirtIO Paravirtualized NIC), wird die migrierte Windows-VM nicht starten können, da der Treiber für SCSI nicht geladen werden kann. Ergo ist kein Bootvorgang möglich. Man kann sich mit kompatiblen Settings wie “IDE” oder “S-ATA” behelfen, aber im Endeffekt ist es mehr Arbeit und Frickelei.
Vor der Migration können die Treiber via DSM in die VM integriert werden. Eine simple Vorabinstallation der VirtIO-ISO nützt nichts, da Windows Treiber nur in sein Image packt, wenn die Hardware auch vorhanden ist.
Zutaten
- aktuelle Version der VirtIO-ISO
- bootfähiges ISO oder PXE-Server der jeweiligen Windows Version
Vorgehensweise
Zunächst die VM herunterfahren, beide ISOs (s.o.) mounten und die Windows-ISO (oder PXE) als 1st boot device einstellen. Nun die VM starten und den Bootvorgang bestätigen (“Press any key to start…”). Im Windows-Setup Screen diese Tastenkombination drücken:
SHIFT + F10
In der erscheinenden Shell überprüft man zunächst, welche Laufwerksbuchstaben vergeben wurden. Im Normalfall hockt das Windows wie gewohnt auf C:
diskpart
list volume
Wir gehen jetzt mal von folgendem Szenario aus:
- OS = Windows 11
- Windows Systemlaufwerk C:
- Windows Boot ISO D:
- Virtio-ISO E:
Man benötigt zunächst nur den VirtIO SCSI Treiber:
dism /image:C:\ /add-driver /driver:E:\viosci\w11\amd64
Will man alle Treiber ohne Rücksicht auf Verluste installieren:
dism /image:C:\ /add-driver /driver:E:\ /recurse
Die VM nach erfolgter Integration herunterfahren mittels:
wpeutil shutdown -s
Randnotiz
Wie immer scheiden sich die Geister über die Migrationsmethoden. Die bisher sauberste bzw. einfachste Methode war die auch im Wiki beschriebene Variante via Clonezilla. Kopieren muss man die Dateien so oder so.